Bei einem HTP handelt es sich um eine Protusion von Gewebe aus einer tieferen Gewebsschicht durch eine darüberliegende Faszienschicht.
Ein sog. HTP hat nichts mit den bisher bekannten Triggerpunkten eines Muskels zu tun. Meist entsteht dies durch zu hohen intrathorakalen Druck bei gleichzeitiger Bewegung, welche für eine Öffnung der Faszienschicht sorgt und so das Gewebe dem erhöhten Druck nachgibt und sich durch die entstandene Öffnung nach außen drückt. Beim Zurückbewegen kommt es nun zur Einklemmung der Protusion. Dies verhindert ein Zurückgleiten des Gewebes und führt zu einer zum Teil schmerzhaften Bewegungseinschränkung in der betroffenen Region.
Aufgrund dessen, dass HTPs nur in Gebieten mit einem Druckunterschied zu finden sind, findet man sie fast ausschließlich am Thorax. Jedoch können wir sie auch an Nervenaustrittstellen im Schädel finden.
Hernien im Bereich der Lenenwirbelsäule |
Das Beschwerdebild des Patienten kann sehr unterschiedlich sein. Vom akuten Hexenschuß über Kopfschmerzen bis hin zu einer schmerzfreien Einschränkung der Beweglichkeit. Im Bereich von Schulter – Nacken kommt es meist zu entfernten Problemen wie Kopfschmerzen und Kiefergelenksdysfunktionen oder dem nächtlichen Einschlafen der Hände. Ein HTP sorgt für eine erhöhte Spannung in seinem direkten, aber auch weiter entfernten Umfeld. Da Faszien im ganzen Körper vernetzt sind, wird auch diese Spannung auf andere Bereiche übertragen.
Um sich einen HTP bildlich vorzustellen, können wir uns eine verpackte Leberwurst zur Hilfe nehmen. Pieckst man hier mit einer Nadelspitze hinein, passiert meist noch nichts. Das Loch wird durch die Spannung der „Verpackung“ fast vollständig verschlossen. Erst wenn an einer Stelle der Druck auf die Wurst erhöht wird, kommt es zum Austreten der Masse. Hier ist gut zu erkennen, dass meist mehr Gewebe austritt, als durch das Loch hindurch paßt. Dies geschiet durch den erhöhten Druck. Gleiches gilt für die Hernien im Körper.