Neuer Kurs beim Institut für Fasziale Osteopathie!
Der
Begriff Viszerofaszie beschreibt die Einheit eines Organes mit den
umgebenden und durchziehenden faszialen Strukturen. Organe werden von
den Faszien getragen, ernährt, innerviert, gegen andere Organe
abgegrenzt, beweglich gehalten, vor Infekten geschützt und untereinander
verbunden. Das Netzwerk der Faszien stellt die Grundlage der Gesundheit
und der einwandfreien Funktion dar.
Die
neuesten anatomischen Studien und histologischen Erkenntnisse zeigen,
dass dem Fasziennetzwerk eine exakt definierte Ordnung und Struktur
zugrunde liegt. Diese Struktur gibt den Organen Form und Halt und
befestigt sie in den Körperhöhlen bei gleichzeitig notwendiger
Mobilität. Die Körperhöhlen ihrerseits werden von Strukturen des
Bewegungsapparates gebildet, wodurch eine enge – durch Faszien gebildete
– physiologisch-funktionelle Verbindung zwischen den Organen und dem
Bewegungsapparat entsteht.
Jedes
innere Organ ist an Dreh- und Angelpunkten an den Körperhüllen
befestigt und über fasziale Spannungslinien an Ankerpunkten im
Bewegungsapparat verankert. Diese Dreh-, Angel- und Ankerpunkte bilden
ein dreidimensionales Fasziennetzwerk, in dem die Viszera und die
Bewegungssegmente über Spannungs- und Kraftvektoren verbunden sind. Die
Kenntnisse dieser Punkte und Linien ermöglicht einen hochwirksamen
therapeutischen Zugang zu den Organen, mit dem Ziel, die Versorgung,
Innervation und Trophik nachhaltig zu verbessern.
In
das viszero-motorische Fasziennetzwerk ist auch das Nervensystem
eingebunden. Die viszeralen Faszien bilden die Grundlage der
Interozeption und die Grundlage der vegetativ-motorischen Innervation.
Die viszeralen Funktionen und die Bewegungen der myofaszialen Strukturen
sind gegenseitig voneinander abhängig und werden über die Faszien
koordiniert.
Behandlungsziele der viszeralen Faszientherapie:
- Verbesserung der Mobilität der Viszera
- Verbesserung von Trophik und Zirkulation
- Lösung von Adhäsionen und Restriktionen
- Wiederherstellung der physiologischen Innervation (afferent und efferent)
- Lösung von Spannungen zwischen Viszera und Bewegungsapparat
- Entlastung des Bewegungssystems bei viszeralen und viszero-faszialen Veränderungen
- Behandlung der faszialen Drehpunkte, Angelpunkte und Ankerpunkte
Über
das Netzwerk der Faszien sind die oberflächlichen Faszienschichten der
Haut mit den tiefen Faszien der Organe verbunden. Diese - genau
definierten - Zuordnungen öffnen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten
für innere Organe.
Lehrinhalte:
• Anatomie und Physiologie der tiefen Körper- und Organfaszien
• Verlauf der viszerofaszialen Ketten
• Verbindungen der inneren Organe über Faszienketten mit dem Bewegungsapparat
• Verankerungspunkte, deren Funktion, Lage und Behandlung
• Dreh- und Angelpunkte als mobile Fixationspunkte
• Bedeutung der Fascia superficialis für die Behandlung der inneren Organe
• Einbettung der Nervenbahnen in Faszienschichten und deren Bedeutung für Sensorik und Steuerung der Organe
Dieses
Seminar bietet einen völlig neuen Zugang für Behandlungen innerer
Organe und kann gleichzeitig die Wirksamkeit von reflektorischen
Behandlungen, Meridian- und Akupunkturbehandlungen sowie
osteopathischen Techniken erklären.
Kursdaten:
Do - So 21.05. - 24.05.2015
Do - So 21.05. - 24.05.2015
Kursort:
Städtisches Klinikum Wolfenbüttel, Neuer Weg 51a, 38302 Wolfenbüttel
Kursleitung:
Kursleitung:
Andreas Haas
Studium der Medizin, Osteopathie, Craniosacral,
Heilmasseur, Tuina-Anmo-Practitioner, Gründer und Leiter des
Ausbildungszentrum Manus in Wien, Salzburg und Oberösterreich,
Referententätigkeit seit 1990 in den Bereichen Faszien, Massage, Tuina
und zahlreicher manuellen Therapieformen.
Teilnahmevoraussetzungen:
Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Osteopathen, Ärzte, Rolfer, Feldenkrais Therapeuten, Masseure